3. Sonntag im Jahreskreis – B
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Hoffnung und Licht zu bringen für die, welche in der Finsternis und im Todesschatten sind – das war die Sendung unseres Herrn Jesus Christus, als er hier auf Erden lebte!
Gott kümmert sich um uns Menschen; wir sind ihm nicht gleichgültig. Insbesondere die Armen, die Kranken, die Verzweifelten, jene, die ausgestoßen und ohne Hoffnung sind, sucht Gott auf, indem er seinen Sohn Jesus Christus zu uns schickt. Jesus aber weiß, dass er für die Verkündigung der frohen Botschaft vom Himmelreich Mitarbeiter braucht; deshalb beruft er seine Apostel und Jünger. Teilweise waren sie Fischer gewesen; er will sie zu Menschenfischern machen. Denn es geht nun darum, die nach Gottes Heil Ausschau haltenden Menschen mit der rettenden Botschaft vertraut zu machen.
Nicht nur um das körperliche Heil geht es Jesus, um den sich alle drängen, die von Krankheiten und Leiden heimgesucht werden. Entscheidend ist die Gottesbeziehung, also der Friede mit Gott, der im Herzen eines jeden wieder neu begründet werden soll. Wenn unser Menschsein in seinem Ursprung geheilt ist, wenn wir also versöhnt sind mit Gott, wenn wir eingesetzt sind in die Ordnung des Heiles und der Gerechtigkeit – dann werden sich auch die sozialen Beziehungen der Menschen und Strukturen zum Positiven hin verändern.
Doch Gott zwingt uns nicht; er lädt uns ein, dass wir mitwirken mit seiner Gnade. Auf diese Weise bleibt das Heil Gottes ein unverdientes Geschenk; es ist unserer Freiheit übergeben, damit wir dieses Geschenk der Liebe Gottes annehmen und gut zu nützen wissen. Dies soll uns ermutigen zu allem Guten, denn Gott traut uns etwas zu. So sollen wir – wie es in einem Tagesgebet heißt – „im Namen deines geliebten Sohnes reich werden an guten Werken.“
Nicht immer ist dies in der Geschichte des Christentums ohne Schwierigkeiten umgesetzt und verwirklicht worden. Schon früh gab es in den christlichen Gemeinden auch Uneinigkeit, Missverständnisse, ja Spaltungen. Dies ging so weit, dass auch die Apostel gegeneinander ausgespielt wurden: „Ich halte zu Paulus – ich zu Apollos – ich zu Kephas – ich zu Christus.“ (1 Kor 1,12). Der Apostel Paulus lässt daraufhin fragen: „Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?“ (1 Kor 1,13)
Beten wir in diesen Tagen für die Einheit aller Christen in der, von Jesus Christus gestifteten, Kirche Gottes! Es geht nicht um billige Kompromisse, sondern um die Einheit in Wahrheit und Liebe. Diese in der „einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche“ zu sichern und in Bezug auf die ganze christliche Gemeinschaft wiederherzustellen, geht über die Kräfte der Menschen. Wenn wir aber beharrlich beten und auch die getrennten Brüder und Schwestern in ihrer Wahrheitssuche respektieren, dann werden sich Wege des Miteinanders auftun, die schließlich nach dem Plan und Willen Gottes zur vollen Einheit führen.
Die Fürbitte der seligen Jungfrau Maria als Mutter der christlichen Einheit möge uns alle dabei begleiten und im Guten ermutigen! Amen.