Im Trauerfall

Die Begleitung von Sterbenden und Trauenden und die Gestaltung der Beerdigungsliturgie sind für die Kirche Zeichen gelebten Glaubens. Dieser Leitfaden möchte in der schwierigen Situation Hilfe für die Angehörigen anbieten. Er gibt Auskunft über die in unserer Pfarre übliche Bestattungsform und liturgische Traditionen.

 

Wenn ein Familienmitglied stirbt…

Die ersten Schritte

+Verständigung des Hausarztes
+Verständigung des Bestattungsunternehmens
Der Bestatter benötigt folgende Unterlagen der/des Verstorbenen:
-Geburtsurkunde
-Staatsbürgerschaftnachweis
-Heiratsurkunde der standesamtlichen Eheschließung
-bei Witwen/Witwer Sterbeurkunde des verstorbenen Ehepartners
-bei geschiedenen Personen das rechtskräftige Scheidungsurteil
-Fotos, evtl. persönliche Texte zur Auswahl für die Todesanzeige

Das jeweilige Bestattungsunternehmen ist auf Wunsch beim Erstellen und Formulieren der Todesanzeige, beim Druck von Karten und Dankesschreiben behilflich.

Bestattungsunternehmen
Adresse finden sie unter
www.bestatter.at oder www.trauerhilfe.at

+ Verständigung des Seelsorgers / der Pfarre (macht auch der Bestatter)
Für die Beerdigungsfeier ist jene Pfarre zuständig, in die/der Verstorbene gewohnt hat. Der Termin wird in Absprache zwischen Trauerfamilie, Pfarramt und Bestattungsunternehmen festgelegt. Der für die Beerdigung zuständige Priester meldet sich bei den Angehörigen, um die Beerdigung zu besprechen.

Pfarrbüro Nenzing      Tel.: 05525 / 622 43

 

+ Zuständigkeit für den Friedhof und die unterschiedlichen Gräber
Marktgemeinde Nenzing – Friedhofsverwaltung – Tel.: 0664 / 843 71 17

 

Zeit für Trauer & Abschied

Verstorbene können im Haus aufgebahrt werden (nähere Infos beim Bestatter). Dieses Aufbahren und Beten zu Hause, das persönliche Abschiednehmen der Angehörigen, Verwandten, Nachbarn und Freunden, kann für die Trauerbewältigung sehr heilsam sein. Nehmen sie sich die Zeit, die Sie dafür brauchen. Sie können bei der/dem Verstorbenen verweilen und noch sagen, was Ihnen auf dem Herzen liegt und den Tod wahrnehmen begreifen, Gefühle im sicheren Raum zulassen, allein oder gemeinsam beten.

Rituale, die Ihnen helfen können
-Weihwasser bereitstellen
-Kerzen (Taufkerze) anzünden
-den verstorbenen Menschen mit dem Kreuz bezeichnen
– gemeinsam beten (Vater Unser), singen
-danken, erinnern………

 

Erd – oder Urnenbestattung?

Laut Friedhofsordnung ist sowohl Erd- als auch Urnenbestattung möglich, wobei gegebenfalls zuerst auf den zu Lebzeiten geäußerten Wunsch/Verfügung der/des Verstorbenen geachtet wird. Wenn Sie in Ihrer Familie schon früher darüber gesprochen haben, fällt Ihnen dieser Schritt leichter.

Weil Jesu Leichnam ins Grab gelegt wurde, war bisher die bevorzugte Form der Kirche die Erdbestattung.

Die/der Verstorbene wird vom Bestatter zu der von den Angehörigen gewünschten Zeit eingesargt oder zur Kremation überführt. Weitere Infos gibt Ihnen der Bestatter.

 

Trauerbesuch/-gespräch

Wir sind für Sie da.

Der Priester oder die Sekretärin wird mit Ihnen einen Termin für ein Trauergespräch vereinbaren, um das Begräbnis zu besprechen.

Sie können vom Leben des Verstorbenen erzählen, was sie/ihn geprägt hat und was ihr/ihm wichtig war. Dieses Lebensbild kann die Auswahl der Schrifttexte und die Predigtgedanken leiten.

Die Angehörigen überlegen sich, ob es innerhalb der Verwandtschaft, Nachbarschaft, oder Bekanntschaft Ministranten, Lektoren oder Musikgruppen gibt, die eventuell einen Beitrag zur Beerdigung/Verabschiedung leisten können.

Sie sind eingeladen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitzugestalten. Gut ist es, wenn Fürbitten und andere Texte (Lebensdaten) gemeinsam vorbereitet werden. Das alles kann auf Ihren Wunsch hin geschehen, muss aber nicht sein, und soll Sie nicht stressen. Gerne stellen wir Ihnen unsere Trauermappe mit Lesungs- und Fürbitt-Vorschlägen und anderen schönen Texten zur Verfügung (Anforderung im Pfarrbüro)

Im Trauergespräch werden auch alle Termine, die kirchlichen Feiern und organisatorische Fragen geklärt.

Die Gestaltung des Trauergottesdienstes geschieht in Absprache mit unserem Pfarrer und der Trauerfamilie.

Im Pfarrbüro kann auf Wunsch ein Kantor und Organist organisiert werden, wir haben aber auch Kontaktadressen von anderen Musikern für Sie.
Die Ministranten können/werden vom Pfarrbüro organisiert.

 

 

Ablauf der Trauerfeierlichkeiten

Totenwache

Am Abend vor der Trauerfeier halten wir um 19 Uhr Totenwache in der Pfarrkirche. Für Beschlinger Verstorbene in der St. Martinskirche und in Latz in der Kapelle Latz.
Dies ist das gemeinsame Gebet der Pfarrgemeinde für die/den Verstorbene/n und die Angehörigen.

Diese liturgische Feier wird von unseren Totenwacheteams vorbereitet und geleitet. Wer die Totenwache gestaltet, erfahren Sie im Pfarrbüro. Das Team nimmt mit der Trauerfamilie Kontakt auf, oder bekommt die nötigen Informationen vom Pfarrer.

Bei der Aufbahrung in der Aufbahrungskapelle ist der Blumenschmuck (Kränze und Gestecke) beim Sarg / bei der Urne. Am Begräbnistag wird der Blumenschmuck vom Bestatter ans Grab gebracht.

Ist die Aufbahrung in der Kirche, wird der Blumenschmuck direkt ans Grab gestellt.

Ort der Aufbahrung: Aufbahrungskapelle
Ort der Totenwache: Kirche

Die Trauerfamilie versammelt sich vor der Totenwache in der Aufbahrungskapelle;
um ca. 18.55 Uhr kommen sie in die Kirche und setzen sich in die vordersten Bänke.

 

Der Begräbnistag 

Am Tag des Begräbnisses versammeln sich die Angehörigen
ca. 20 Minuten vor Beginn der Feier in der Pfarrkirche und nehmen dort in den ersten Bankreihen Platz.

Der Sarg/die Urne wird rechtzeitig vor dem Gottesdienst vom Bestatter aus der Aufbahrungskapelle in die Kirche gebracht. Nach dem Gottesdienst ist die Einsegnung beziehungsweise bei Erdbestattungen oder Urnenbeisetzungen das Begräbnis auf dem Friedhof.

  

Verabschiedung am Grab

Nach dem Gottesdienst gehen alle gemeinsam auf den Friedhof.
Trauerzug zum Grab:

  • Ministrant mit Vortragskreuz
  • Jahrgänger und Vereine
  • Grabkreuz und Kerze (von Angehörigen getragen)
  • Priester und Ministranten
  • Sarg / Urne
  • Trauerfamilie
  • Trauergemeinde

Wenn die Zeremonien zu Ende sind, hat die Trauergemeinde die Möglichkeit sich am Grab zu verabschieden.

 

Kosten und Spenden anlässlich eines Sterbefalls

Beerdigungsopfer
Das Opfer beim Beerdigungsgottesdienst bleibt in der Pfarre und wird für seelsorgliche Anliegen verwendet.

Spendenlisten
Ein besonderer „Brauch“ in Nenzing, den anno dazumal
Pfr. Msgr. Schelling hier in Nenzing eingeführt hat, ist die Spendenliste für Verstorbene.
Was ist das? Anstatt der Kondolenz-Karte können Sie bei uns eine halbe Stunde vor Beginn der Totenwache und Beerdigung im Pfarrhaus-Gang eine Spende für den Verstorbenen bezahlen.
zB.: Messspende, Spende für die Nenzinger und Beschlinger Kirche, Kapelle Latz, den Kranken-pflegeverein, Pfarrcaritas Nenzing, Verein Stern der Hoffnung, Kinderprojekt in Indien, oder auf Wunsch der Trauerfamilie auch ganz spezielle Sozialprojekte.
In den Listen werden Ihr Name, Adresse und der gespendete Betrag aufgeschrieben. Auf Ihren Wunsch hin, wird auch die Spendenabsetzbarkeit notiert.
Die Listen der Spenden werden im Pfarr-büro abgerechnet und die Angehörigen des Verstorbenen erhalten im Anschluss die Spendenlisten. Einfach und unkompliziert ist die „Spendenliste zum Gedenken an den Verstorbenen“ eine Alternative zur Kondolenz-Karte.

Alle Spenden mit einem bestimmten Zweck gehen an die gewidmeten Institutionen und werden vom Pfarrbüro abgerechnet. Die Trauerfamilie bekommt eine Kopie der Spendenlisten zugesandt.

 

Kosten der Pfarre
Die Kosten für die Beerdigung setzen sich zusammen aus:
-Organist
-Mesner- und Ministrantendienst
Die dabei anfallenden Kosten liegen bei € 95,–
(€ 180,– bei Ausgetretenen Personen).
Kosten für den Bestatter und das Grab sind nicht inkludiert.

 

Der Wunsch nach einer Beerdigung in Stille-


Oder „schweige nicht zu meinen Tränen…..“

Das Anliegen

Als Pfarrgemeinde ist es uns ein Anliegen, den Menschen Raum und Zeit zu geben, sich von dem/der Verstorbenen zu verabschieden. Auch möchten wir der Trauerfamilie zeigen können, dass wir an ihrer Seite sind und ihre Zeit des Abschiednehmens achtsam mitgehen. Gerade in dieser sensiblen Zeit können Rituale, Seelsorger und manche gute Tradition Stütze sein, für sie und die Öffentlichkeit. Es ist ein großer Trost, wenn Verwandte, Freunde und Bekannte anwesend sind, und so die Zuversicht mittragen, dass der Verstorbene in Gottes Hand geborgen ist.

Oft werden Ängste und Sorgen geäußert, die wir verstehen und durch den Dienst als Priester und als Pfarrgemeinde mit Ihnen lösen möchten.

Wir begleiten Sie gerne, und geben Sicherheit als Leiter der Feier und in Absprache mit dem Bestattungsunternehmen. Sprechen Sie mit uns über Ihre Bedürfnisse und Vorstellungen.  

 

Beerdigung von Ausgetretenen

Grundeinstellung

Die Bischofskonferenz empfiehlt, auf Wunsch der (noch katholischen) Angehörigen auch Verabschiedungsfeiern von Ausgetretenen zu leiten. Die Bestattung von Menschen ist nach alter Tradition der Kirche ein Werk der Barmherzigkeit. Die Feier der Verabschiedung ist in erster Linie im Dienst der Trauerfamilie zu sehen, ohne dabei den Willen des Verstorbenen zu missachten.

Auch hier begleiten wir Sie gerne. Sprechen Sie mit uns über Ihre Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen – Pfarrbüro

 

Wir glauben, dass Gott das vollendet, was im Leben offengeblieben ist. Gleichzeitig ist das Gute, was ein Mensch getan hat, immer wieder Anlass zu dankbarer Erinnerung, was auch im Gebet und in der Eucharistiefeier zum Ausdruck kommt.

+ Gottesdienst am Sonntag nach der Beerdigung

Beim Gottesdienst um 9 Uhr am Sonntag nach der Beerdigung wird der Name Ihres Angehörigen in den Fürbitten genannt.

+ Jahrtagsgottesdienst

Jeden Monat findet am letzten Mittwoch um 19 Uhr ein Gedenkgottesdienst in unserer Pfarrkirche statt. In diesem werden alle namentlich erwähnt, die in diesem Monat während der letzten 5 Jahre verstorben sind.

Für diesen Gedenkgottesdienst erhält die Trauerfamilie eine schriftliche Einladung von der Pfarre. Auch werden im Pfarrbrief die Jahrtage veröffentlicht.

+ Allerheiligen

An Allerheiligen am Nachmittag beim Totengedenken werden im Gottesdienst die Namen aller Verstorbenen des vergangenen Jahres vorgelesen, für sie gebetet und für sie eine Kerze angezündet. Diese kann dann von den Angehörigen ans Grab gebracht werden.

 

Wenn Gott uns heimführt …

 

(gekürzt nach Martin Gutl – nach Psalm 123)

 

Wenn Gott uns heimführt aus den Tagen der Wanderschaft
uns heimbringt aus der Dämmerung in sein beglückendes Licht –
das wird ein Fest sein:
Da wird unser Staunen von Neuem beginnen.
Wir werden Lieder singen, wir werden singen, tanzen und fröhlich sein.
Denn er führt uns heim aus dem Hasten in den Frieden,
aus der Armut in die Fülle.

Wenn Gott uns heimbringt, das wird ein Fest sein.
Wir werden einander umarmen und zärtlich sein.
Es werden lachen, die getrauert haben.
Es werden singen die von Mächtigen Gequälten.
Es werden tanzen, die auf Erden für Gerechtigkeit und Frieden kämpften
und litten für eine bessere Welt.

Wenn Gott uns heimbringt aus den Tagen der Wanderschaft,
das wird ein Fest sein, ein Fest ohne Ende.
Gott Du hast uns geschaffen, damit wir leben.
Doch mitten in unserem Leben ist immer
auch der Tod gegenwärtig.
Doch das Leben, das Sterben und die
Auferstehung Deines Sohnes geben
uns die Gewissheit, dass –
das Leben stärker ist.
Du bist ein Gott der Lebenden
und nicht der Toten.

Dir vertrauen wir.
Auf Dich hoffen wir.
Unser Leben legen wir in Deine Hand.